Vermögen aufbauen und auf lange sicht ein finanziell unabhängig zu sein. Das ist der Wunsch vieler. Die Frage dahinter? Wie und wer? Für viele Anleger ist die Idee, ihr Anlageportfolio selbst zu verwalten, bei der beantwortung dieser Frage sehr attraktiv. Aus der Sicht der Verfechter solcher Do-It-Yourself-Portfolios bieten sie zudem das beste Potenzial für höhere Renditen. Wirklich?
Zudem führen Anleger, die sich für ein solches DIY-Investmentportfolio aussprechen, immer wieder das Argument an, dass es unheimlich befriedigend sei, selbst sein „finanzielles Schicksal“ in den Händen halten zu können. Zudem sei es ein unbeschreibliches Glücksgefühl, wenn man dann auch noch mit seinen Investments einen Anlageerfolg in Form einer stattlichen Rendite für sich beanspruchen kann.
Doch bei allen „Pro“-Argumenten und den nicht zu bestreitenden Glücksgefühlen, wenn man so sein eingesetztes Kapital kontinuierlich vermehrt, so darf nicht vergessen werden, dass Anlageglück kein Grundrecht ist. Geschweige denn garantiert ist.Und genau das ist der Punkt, an dem man sich als Anleger durchaus Gedanken machen muss, will man bei aller Euphorie, allein durch eine Form von Ignoranz gegenüber den Nachteilen, nicht all sein mühsam angespartes Kapital verlieren. Denn es gibt einige potenzielle Nachteile, die Sie bedenken sollten, bevor Sie den Sprung in die DIY-Investition wagen.
In diesem Blogbeitrag werfen wir also einen Blick auf einige der Vor- und Nachteile von Do-it-yourself-Portfolios, damit Sie eine fundierte Entscheidung darüber treffen können, ob diese Art des eines Anlageportfolios für Sie geeignet ist oder nicht.
Die Vorteile von Do-It-Yourself-Portfolios
Wie bereits erwähnt haben sogenannte Do-it-yourself Investment-Portfolios ihre Vorteile. Schauen wir uns diese etwas genauer an:
1. Sie haben die Kontrolle: Wenn Sie Ihr eigenes Portfolio verwalten, sind Sie derjenige, der die Fäden in der Hand hält. Das kann gut oder schlecht sein, je nach Ihrer persönlichen Risikobereitschaft und Ihren Anlagezielen. Aber für viele Menschen ist die Vorstellung, die Kontrolle über ihre finanzielle Zukunft zu haben, ein starker Anreiz, selbst zu investieren.
2. Potenziell höhere Renditen: Wenn Sie geschickt darin sind, Aktien auszuwählen oder den Markt zu timen, können Sie möglicherweise höhere Renditen erzielen, wenn Sie Ihr Portfolio selbst verwalten, als wenn Sie in einen Robo-Advisor oder eine andere Art von verwaltetem Konto investieren. Natürlich gibt es keine Garantie dafür, dass Sie erfolgreich sein werden, aber die potenziellen Gewinne sind größer, wenn Sie es sind.
3. Niedrigere Gesamtkosten: Damit ist nichtzwingend gemeint, dass man mit einem Do-it-yourself Portfolio beim Erwerb von Aktien, Fonds, Zertifikaten etc. Kosten spart. Vielmehr sind hier die sogenannten administrativen Kosten gemeint. Denn wenn Sie Ihr Portfolio selbst verwalten, müssen Sie niemanden dafür bezahlen, dass er sich um ihr Anlageportfolio kümmert. Das heißt nicht, dass Sie keine Kosten haben, wenn Sie selbst investieren (Sie müssen z.B. immer noch Handelsprovisionen zahlen), aber diese können niedriger sein als die Gebühren, die von den meisten Roboadvisor und / oder anderen professionellen Managern erhoben werden.
4. Die Genugtuung, dass Sie es selbst gemacht haben: Für manche Menschen kann allein das Wissen, dass sie ihr Vermögen ohne professionelle Hilfe aufbauen konnten, schon eine Belohnung sein. Wenn das etwas ist, das Sie anspricht, dann ist DIY-Investing vielleicht der richtige Weg für Sie.
Die Nachteile von Do-It-Yourself-Anlageportfolios
Und wo liegen nun die Nachteile eines selbst erstellten und verwalteten Investment-Portfolios? Schauen wir uns dies nun ebenfalls etwas genauer an:
1. Zeitaufwand: Die Verwaltung Ihres eigenen Portfolios erfordert einen erheblichen Zeitaufwand. Wenn Sie nicht bereit sind, die nötige Zeit für die Recherche von Anlagen und die Überwachung Ihrer Positionen aufzuwenden, dann ist das Do-It-Yourself-Investieren vielleicht nicht das Richtige für Sie
2. Erhöhter Stress: Mit dem Zeitaufwand steigt auch der Stresspegel. Wenn Sie für Ihre eigenen Anlagen verantwortlich sind, gibt es niemanden, dem Sie die Schuld geben können, wenn etwas schief geht. Das kann für manche Menschen eine sehr stressige Angelegenheit sein
3. das Potenzial für Fehler: Wir sind alle Menschen, und Menschen machen Fehler. Wenn Sie nicht aufpassen, können Ihnen bei der Verwaltung Ihres eigenen Portfolios leicht kostspielige Fehler unterlaufen. Deshalb ist es so wichtig, sich zu informieren, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen
4. mangelnde Diversifizierung: Wenn Sie nur in eine kleine Handvoll Aktien oder andere Anlageklassen investieren, mangelt es Ihrem Portfolio an Diversifikation (Streuung) und es ist dementsprechend riskanter. Dies ist ein weiteres Argument für die Zusammenarbeit mit einem professionellen Verwalter, der dafür sorgen kann, dass Ihr Portfolio richtig diversifiziert, ist
5. verhaltensbedingte Verzerrungen: Selbst, wenn Sie sich gut über Investitionen informieren, ist es unmöglich, verhaltensbedingte Vorurteile vollständig aus Ihrem Entscheidungsprozess zu eliminieren. Diese können zu suboptimalen Anlageentscheidungen führen, die sich im Laufe der Zeit negativ auf Ihre Performance auswirken können
Do-it-yourself Portfolio – die Schlussfolgerung
Es gibt keine richtige oder falsche Antwort, wenn es um die Entscheidung geht, ob Sie Ihr Portfolio selbst verwalten sollen oder nicht. Letztendlich ist es eine Frage der persönlichen Vorlieben und Umstände. Wenn Sie sich wohl dabei fühlen, die zusätzliche Verantwortung und die Risiken auf sich zu nehmen, die mit dem selbständigen Investieren verbunden sind, dann kann dies die richtige Wahl für Sie sein. Wenn Sie jedoch die Zusammenarbeit mit einem professionellen Verwalter bevorzugen oder wenn Ihre Zeit begrenzt ist, dann ist die Entscheidung für einen Roboadvisor oder eine andere Art von verwaltetem Anlagedepot möglicherweise die bessere Lösung. Für welchen Weg Sie sich auch entscheiden, wichtig ist, dass Sie das tun, was für SIE und IHRE Situation am besten ist.